23 sind mittlerweile zu jung zum Wählen
Verstehe die Krux der Parteimitglieder. Wenn man absehbar sagen kann, dass die eigene Partei nie und nimmer über die Fünf-Prozent-Hürde kommen wird, finde ich es eigentlich ehrenvoll, dass man nicht für die eigene Partei stimmt, sondern für eine aussichtsreichere. Ist aus meiner Sicht ein großer Makel unseres Wahlsystems. Meiner Meinung nach sollte man Prioritäten vergeben können für den Fall, dass die eigene Präferenz es nicht ins Parlament schafft.
Dann können aber witzige Kreis Abhängigkeiten entstehen. Also wenn deine nicht rein kommt, wählst du für ne andere die dadurch rein kommt. Wenn jetzt wer anderes für deine zweitwahl gewählt hat und die ja auch ohne deine zweit Stimme es nicht geschafft hätte, zählt dann seine erst oder zweit stimme
Die Partei mit den wenigsten Stimmen wird als erstes neuverteilt. Also die paar Stimmzettel nehmen und schauen was als prio 2 angekreuzt war. Das wiederholt man dann so lange bis es keine Partei mehr unter der 5% - Hürde gibt bei der die Stimmen nicht neu verteilt wurden.
Bei gleichstand werden halt zwei Parteien gleichzeitig neuverteilt, das wird aber im kritischen Bereich nah an den 5% sehr unwahrscheinlich.
Das System kann man dann als Mittelweg auf Wahlwünsche 1 bis maximal 3 (oder 5, 7, wie auch immer) beschränken. Dann kann man die Auszählung im rahmen halten. Jeder Stimmzettel wird dann maximal 3 mal angefasst. (Oder halt 5 mal, 7 mal oder was auch immer) So muss man erst bei der letzten Stimme strategisch wählen.
Etwaige Sonderfinanzierungen bei erreichen einer bestimmten Stimmenzahl kann man entweder die erststimmen (erste Auszählung) oder die höchste erreiche Stimmenanzahl (letzte Auszählung in der die Partei noch drin ist) werten.
Kein Wahlsystem ist perfekt, auch unser aktuelles nicht.
Beispiel: In Heidelberg hat Alexander Föhr (CDU) deutlich mehr Erststimmen bekommen als Franziska Brantner (Grüne).
Trotzdem wird Heidelberg im Bundestag jetzt von Franziska Brantner vertreten.Weil sie auf Platz 1 der grünen Liste sowieso sicher reinkam, und die CDU mehr Direktmandate gewonnen hat als ihnen im Bundestag an Sitzen zustehen, so dass die mit den geringsten Prozentzahlen trotzdem nicht reinkommen.
Vertritt sie dann wirklich Heidelberg? Wenn sie nur über die Landesliste reinkommt, hat sie dafür doch überhaupt kein Mandat. Für seine (Wahl-)Heimat kann sich ja eh jeder Listenplatz-MdB freiwillig einsetzen. Man könnte höchstens fragen, ob es richtig ist, dass ein Kandidat gleichzeit Direktkandidat ist und einen Listenplatz hat.
Der Verjüngungsforschung hat so ein Nischenprogramm, die würde wahrscheinlich nicht einmal über eine herabgesetzte Hürde auf 1% kommen
Stellt sich die Frage, warum dann überhaupt in die Partei eintreten. Viele Parteien sind außerhalb des Parlamentarismus aktiv (auf der Straße, mit Petitionen, Lobbyarbeit im weitesten Sinne, andere Bewegungen mit ausländischem Geld unterwandern, …) aber bei der Partei für Verjüngungsforschung sehe ich das nicht, will es aber auch nicht ausschließen.
Für 23 Mitglieder kam die Verjüngungsforschung vielleicht zu spät?